Zum 90. Todestag des Dichters und Revolutionärs Erich Mühsam Eine Szenische Lesung mit Texten von Zenzl und Erich Mühsam und einer Präsentation von Fotos, Musik und Dokumenten von Günther Gerstenberg, Petra Gerschner und Michael Backmund
Mittwoch, 11. Dezember 2024, 19 Uhr
Seidlvilla München, Zenzl Mühsam – Saal, Nikolaiplatz 1b, 80802 München
Veranstalter: Archiv der Münchner Arbeiterbewegung e.V. / Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Reg. Gruppe München / Lagergemeinschaft Dachau / Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen München.
V.i.S.d.P.: W. Rempe, c/o. VVN-BdA München, Frauenlobstr. 24, 80337 München
Zenzl und Erich Mühsam – Sie waren ein starkes Paar. Tief verbunden in ihrer Liebe und in der Liebe zur Kunst, aber auch in ihrem unbeugsamen Widerstandsgeist als Anarchist*innen und libertäre Kommunist*innen im gemeinsamen Einsatz für eine bessere Welt. Die szenische Lesung „Doch ob sie mich erschlügen: sich fügen, heißt lügen!“ beleuchtet die beeindruckenden Biografien von Zenzl und Erich Mühsam, sein literarisches Werk, den gemeinsamen Kampf gegen Krieg und für die Münchner Räterevolution, ihren Einsatz für politische Gefangene und ihren unermüdlichen Widerstand gegen den stärker werdenden Faschismus. Bis zur Ermordung von Erich Mühsam am 10. Juli 1934 im KZ-Oranienburg.
Der Abend präsentiert Gedichte und Texte von Erich Mühsam, Briefe, Erinnerungen, Berichte und Passagen aus den Tagebüchern von Zenzl Mühsam und wird begleitet von Fotografien, Dokumenten und Porträts der beiden RevolutionärInnen und ihrer künstlerischen und politischen Weggefährt*innen sowie von Liedern Konstantin Weckers mit vertonten Gedichten von Erich Mühsam. Die Veranstaltung beleuchtet auch Leerstellen in der Geschichtsschreibung: So wird aus feministischer Perspektive die wichtige Rolle von Zenzl Mühsam als politische Aktivistin gewürdigt – von der Revolutionszeit in München, ihrer Flucht 1934 vor der Gestapo nach Moskau bis zu ihrer Verhaftung in der Sowjetunion, der fast 20 Jahre Verbannung und stalinistische Straflager folgten. Ihrem Widerstandsgeist gegen Faschismus und Stalinismus ist es zu verdanken, dass das Werk von Erich Mühsam Verfolgung und Krieg überlebt hat. Kreszentia (Zenzl) Elfinger (27. Juli 1884 – 10. März 1962) war das fünfte Kind der Gastwirte und Hopfenbauern Creszentia und Augustin Elfinger aus Haslach in der Hallertau. Erich Mühsam (6. April 1878 – 10. Juli 1934) wurde als Kind jüdischer Eltern in Berlin geboren und wuchs mit zwei Schwestern und einem Bruder in Lübeck auf, wo sein Vater als Apotheker arbeitete. Zenzl und Erich heirateten am 15. September 1915 in München.
Nach https://revolution-baiern.de/lesung-erich-zenzl-muehsam
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