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Zum Tod unseres Gründungsmitglieds Jürgen-Wolfgang Goette

Jürgen-Wolfgang Goette ,geboren 20.07.1940,
und Erich Mühsam waren in unseren Gedanken immer eine Einheit.

Jürgen hat von Anfang an diesen besonderen Lübecker Dichter  in sein Herz geschlossen. 

Er war bei der  Gründung der Erich-Mühsam-Gesellschaft am  6.4.1989, dem 111. Geburtstag von Erich, dabei. Er war ein wichtiger Ideengeber am Aufbau unserer Gesellschaft. Es war kein leichter Anfang! Es gab durchaus Vorbehalte gegen  Erich Mühsam als überzeugten Anarchisten. Erichs  Engagement in seiner Jugend führte dazu, dass er vom Lübecker Gymnasium, dem Katharineum , verwiesen wurde. 

Aber durch solche Gedanken  ließ sich  Jürgen nicht entmutigen und verstand es in seinen Texten, die Menschen von Mühsams positiven Ansichten und Absichten zu überzeugen. Innerhalb weniger Wochen nach der Gründung der Gesellschaft erreichten er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter eine positive Resonanz. Schon am Jahresende hatte die Erich-Mühsam-Gesellschaft 80 Mitglieder und mehrere Veranstaltungen wurden in Lübeck organisiert. Jürgen war bereit unseren Dichter in unterschiedlichsten Veranstaltungen vertreten. Er hat zu verschiedenen Anlässen Vortrage gehalten und war auch gern bereit, schwierige Aufgaben zu 

übernehmen, die uns weiter brachten. Er hat von 1989 bis 2017 die Schriften der EMG mitgestaltet und auf den Weg gebracht. 

Auch in Krisensituationen in der EMG zeigte  er Ausdauer und trug mit seiner ruhigen und besonnenen Art und mit ausgewogenen Ideen zur weiteren Existenz unserer Gesellschaft bei!

Er hat bis zu seiner schweren Erkrankung in Jahre 2019 immer eine wichtige Rolle im Vorstand der EMG gespielt.

Nun hat Jürgen-Wolfgang Goette am 18.11.2025 unsere Welt verlassen. Wir haben einen sehr engagiertes Mitglied unserer Gesellschaft verloren.

Danke,  Jürgen


Erich-Mühsam- Gesellschaft streicht Konstantin Wecker aus der Liste der Preisträger 

Aufgrund des nun veröffentlichten und von Herrn Wecker eingeräumten mißbräuchlichen Verhältnisses zu einer 15jährigen, schrieb die Erich-Mühsam- Gesellschaft  am 23.11.2025 folgendes an Herrn Wecker :

Sehr geehrter Herr Wecker!
Die Erich- Mühsam -Gesellschaft sieht in dem von Ihnen zugegebenen Mißbrauch einen grundlegenden Widerspruch zu den ethischen Grundsätzen für die Erich Mühsam stand .
Respekt, Menschenwürde und Verantwortung.
Sein Handeln war geprägt von Menschlichkeit und Gewaltlosigkeit.
Dieses Erbe in wacher Erinnerung zu halten sehen wir als wichtigste Aufgabe  der Erich- Mühsam- Gesellschaft.
Sie haben durch Ihr Verhalten allen diesen 
Grundsätzen widersprochen.
Wir haben im Vorstand deshalb einstimmig beschlossen, Sie aus der Liste der Preisträger des Erich Mühsam Preises zu streichen.

Rosemarie Bouteiller 
Vorsitzende der Erich- Mühsam-Gesellschaft


Neues Vorstandsmitglied

Nach dem Ausscheiden von Simone Temp 
hat der Vorstand  satzungsgemäß ein neues Mitglied kooperiert.
Holger Meischner aus Hechingen wurde auf der Klausursitzung am 22.10.2025 einstimmig in den Vorstand aufgenommen.


Unbedingte Lese-Empfehlung:

Erich Mühsam (1876 – 1934) – Kämpfer gegen Militarismus, Krieg und Faschismus

Überarbeitete Fassung eines Vortrages gehalten in Fredelsloh am 9. Oktober 2025 von Ortwin Schäfer (Erich-Mühsam-Gesellschaft, Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“)


Jahrestagung 2025 der Erich-Mühsam-Gesellschaft

„Wort und Wirkung“ mit diesem Thema fand die Jahrestagung 2025 der Erich-Mühsam-Gesellschaft vom 4. – 6. Juli 2025  in Lübeck-Brodten statt. Worte und Bilder haben gerade in heutiger Zeit eine erhebliche Wirkung auf die Gesellschaft. Sie beeinflussen Gedanken und Handlungen von Einzelpersonen und Gruppen. Sie üben eine immense Kraft aus und können zur Bewahrung und Veränderungen von gesellschaftlichen und politischen Normen und Taten beitragen. 

„Wortlose Wirkung, Willy Brandts Kniefall“ mit diesem Vortrag eröffnete die Historikerin und Politologin und die Leiterin des Willy-Brandt-Hauses Lübeck der überparteilichen Willy-Brandt-Stiftung. Dr. Bettina Greiner die Tagung.

Dr. Caren Heuer, Leiterin des Lübecker Buddenbrookhauses / Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrums nahm als Grundlage ihres Vortrags zum Thema der Tagung das Zitat von Thomas Manns Appell an die Deutschen „Die Vernunft verhüllt ihr Antlitz“ zur Grundlage ihres Vortrags.

Günter Grass‘ Einsatz für Salmann Rushdi und die Meinungsfreiheit stellte Dr. Jörg-Philipp Thomsa, der Leiter des Lübecker Günther-Grass-Hauses unter dem Titel „Geschichtliche Last als politische Verpflichtung“ dar.

Schließlich durfte natürlich auch Heinrich Mann nicht fehlen, der wie auch Erich Mühsam und teilweise mit ihm sich mit Wort und Tat gegen den Faschismus für eine gerechtere und freiere Gesellschaft einsetzte. Dr. Nils Louen, Mitarbeiter des Buddenbrookhauses referierte über das Thema „Vom hohen Lied der Demokratie zum Hass“ – Literarische und essayistische Wirkungsweisen bei Heinrich Mann.

Die nach den jeweiligen Vorträgen folgende Diskussion war geprägt  von einem hohen Engagement der Tagungsteilnehmenden, teils kontrovers aber immer wieder bezugnehmend auf die heutige Zeit, in der die Meinungsfreiheit durch zunehmende Repressalien eingeschränkt wird. Auch  auf Erich Mühsam mit seinem Wirken in Wort und Tat und seine Bedeutung für die damalige und heutige Zeit wurde immer wieder Bezug genommen.

Die Teilnehmenden besichtigten schließlich auch das neue Zuhause der Erich-Mühsam-Gesellschaft im „Literaturort KÖ 19“ in Lübeck, in dem nun Raum ist für die Bücher und das Archiv unserer Gesellschaft sowie die Möglichkeit für Sitzungen und Veranstaltungen. Besonders die gemeinsame Nutzung des Literaturortes mit der Heinrich-Mann-Gesellschaft und der Thomas-Mann-Gesellschaft und die unmittelbare Nachbarschaft zum Willy-Brandt-Haus und dem Günter-Grass-Haus wurde begrüßt.